Antropp, Theodor: Brief an Max von Millenkovich-Morold. Wien, 28.11.1914
könnte. Kommst Du morgen vormittags
11 Uhr zu unserer Sitzung ins Kaffe
Imperial, hoffe ich bestimmt, Dir
den Betrag geben zu können. Ist es Dir
unmöglich, hinzukommen und finde ich Dich
nicht dort, dann schicke ich ihn durch einen
Boten unter Briefumschlag in Deine
Wohnung. Dass Du nun frei von einer
Fessel bist, die dir unerträglich geworden,
dazu meinen herzlichsten Glückwunsch.
Moralische und materielle Opfer kostet
eine solche Befreiung ja immer, und
ich hoffe, dass sie Dir nicht zu groß ge=
worden sind. Aber die Hauptsache ist, dass
du nun wieder Deine Arbeits= und
Lebensfreude hast und dass Dir Deine
Freunde bleiben. Unter ihnen kannst
Du immer bauen auf Deinen mit
herzlichsten Grüßen ergebenen
Th Antropp