Busse, Carl: Brief an Moritz Necker. Zehlendorf, 20.1.1915
ist die reinste Kriegspsychose. Es muß da ein Nerv
der Zeit berührt sein. Ich selbst habe nur an das
innig=Menschliche gedacht, aber 3/4 aller Leute denken
an das Göttliche und Geistliche. Es soll mir auch recht
sein.
Bitte, vielleicht können Sie dem billigen
Büchlein (1 Mark) ein paar Worte widmen. Ich
wäre dankbar.
Vielleicht geht es über kurz oder lang
auch in die Front. Seit dem 10. Dezember bin
ich in den Listen vorgemerkt. Nun, es soll mir
recht sein. Dieser grauenhafte Krieg wird hoffentlich
für uns alle u. auch grade für Österreich, in
dem ich zu meiner Freude immer mehr Freunde
gewinne, ein Verjüngungsbad sein.
Nehmen Sie viele Grüße
Ihres altergebenen
Carl Busse.