Felner, Karl von: Brief an Arthur Roessler. Weimar, 13.2.1914
Weimar, Neuoberweimar, den 13. Februar 1914.
Mein lieber Kerl,
ich möchte Dir nur schnell sa-
gen, dass ich mit Schwabach nicht übereinkommen konnte. Ich
sandte ihm meinen "Michelangelo" und fragte an wegen eventu-
ellen Abdruckes eines Stückes oder von Partieen daraus. Heu-
te, nach zwei Tagen also, kam der "MA" zurück, dazu ein Brief
dass Schwabach (er unterzeichnete selbst) sich mit dem "MA"
"nicht befreunden" könne, und dass er, was die Stücke angeht,
künftig ausgesprochen dramatisches (?!) nicht mehr bringen
will. Mir kommts vor, als wollte er mich einfach abschieben.
Denn über einen Tag liest man nicht das MS eines fremden Au-
tors, und gegen das Verständnis des literaturfreundlichen
Rittergutsbesitzers habe ich ein gewisses Misstrauen. Na,
dann halt nicht! Ich hätte halt jetzt ein gutes Honorar sehr
brauchen können. Wenn ich nur wüsste, wie es andere machen,
die mit allen ihren Sachen überall ankommen; meine sind
doch auch nicht schlechter wie vieles andere!
Vielleicht fällt Dir was anderes ein. In Eile
herzlichst
Dein
KF