Gangl, Josef: Brief an August Sauer. Wien, 8.3.1915
Hochverehrter Herr Hofrat!
Heute bereits ist die Correktur von "Der auch noch" von
der Redaktion der Deutschen Arbeit angekommen! Sie
haben da wieder für mich gearbeitet! Ich sage Ihnen
vergelts Gott! Jetzt geht ja wieder alles! Von der
deutschen Arbeit in absehbarer Zeit ein Honorar mir ist da
wirklich alles genug, dann das Stipendium!
Vielleicht sehen Sie bald wie ich jetzt arbeiten kann.
Ich muss von der Vorahnung des Krieges wie so mancher
Stärkere gelähmt gewesen sein, von dieser Vorgewitterstimmung.
Wenn ich jetzt nicht wegen einer Kriegsdienstleistung von
der Alten weg muss, so wird noch Alles gut - alles
durch Ihre Güte.
Verzeihen Sie mir's dass unlängst durch meinen Brief so
eine Verzagtheit klang! Heute ist es schon besser - Sie
haben es wieder besser gemacht.
Ihr Sie über alles in der Welt verehrender, nur
für Sie betender:
Josef Gangl
Wien XIII. Pachmanngasse 2.
am 8 März 1915.
P.S. Darf ich Ihnen eine Abschrift einer längeren neuen Geschichte schicken?
Ich bitte mir darauf gelegentlich zu antworten. Ich will nicht, dass Sie sich
gleich wieder für mich zum Schreiben hinsetzen sollen, ich will Sie sollen gesund werden.