des scheinbar gänzlich vernichteten staatlichen Daseins entstehen kann.
Der nüchterne Norddeutsche ist, wie ich gesehen habe, wieder voll bei
der Sache. Ich hoffe, daß auch wir etwas schwärmerischer veranlagte
Österreicher bald dem Beispiel unserer Brüder im Reiche folgen werden.
Gerade die Darstellung der so alten Geschichte Wiens wird vielleicht in
besonderer Weise dazu beitragen können, die Erkenntnis zu festigen, daß
schwere Zeiten im Laufe der Jahrhunderte von Wien erfolgreich überwunden sind,
daß schon durch das Beharrungsvermögen der Völker auch die schwersten
Erschütterungen unglücklicher Kriege und wilder Revolutionen nicht im Stande
sind, naturgemäße, naturnotwendige Fortentwicklung auf die Dauer zu
unterbrechen.
Auch ich glaube daher den Augenblick für gekommen, an eine
Neuauflage Ihres Buches heranzutreten. Ich habe seinerzeit Papiermatrizen
angefertigt, so daß die Satzkosten entfallen, wodurch die Verteuerung des
Bandes wenigstens etwas gemildert werden kann. Es ergibt sich daraus
aber die Bitte, Änderungen des bewährten Textes auf das unumgänglich
notwendige Maß zu beschränken. Dagegen wäre ich der Hinzufügung eines
den unendlich großen Ereignissen der letzten Jahre gewidmeten Schlußkapitels
sehr sympathisch gegenüberstehend. Im übrigen möchte ich schon jetzt die
Frage anregen, ob nicht durch ein Übereinkommen mit dem Gemeinderate eine
Förderung des Unternehmens durch die Stadt eingeleitet werden könnte, sei
es, daß sie einen Druckkostenbeitrag leistet, sei es, daß sie eine größere
Zahl von Bänden übernimmt. Ist auch derzeit im Rathause eine Partei herrschend,
die ein Programm vertritt, das mit Ihren und meinen Überzeugungen viefach in
Widerspruch steht, so glaube ich doch, daß eben diese Partei, da sie nun
mit der Verantwortung der Regierung belastet ist, in der Förderung historischer
Erkenntnis über die Eigenart und Lebenskraft unseres Wien ein willkommenes
Mittel erblicken wird, belehrend und erziehend auf die alte bodenständige
Bevölkerung sowohl einzuwirken, als auch auf den Kreis jener Zuwanderer,
Der nüchterne Norddeutsche ist, wie ich gesehen habe, wieder voll bei
der Sache. Ich hoffe, daß auch wir etwas schwärmerischer veranlagte
Österreicher bald dem Beispiel unserer Brüder im Reiche folgen werden.
Gerade die Darstellung der so alten Geschichte Wiens wird vielleicht in
besonderer Weise dazu beitragen können, die Erkenntnis zu festigen, daß
schwere Zeiten im Laufe der Jahrhunderte von Wien erfolgreich überwunden sind,
daß schon durch das Beharrungsvermögen der Völker auch die schwersten
Erschütterungen unglücklicher Kriege und wilder Revolutionen nicht im Stande
sind, naturgemäße, naturnotwendige Fortentwicklung auf die Dauer zu
unterbrechen.
Auch ich glaube daher den Augenblick für gekommen, an eine
Neuauflage Ihres Buches heranzutreten. Ich habe seinerzeit Papiermatrizen
angefertigt, so daß die Satzkosten entfallen, wodurch die Verteuerung des
Bandes wenigstens etwas gemildert werden kann. Es ergibt sich daraus
aber die Bitte, Änderungen des bewährten Textes auf das unumgänglich
notwendige Maß zu beschränken. Dagegen wäre ich der Hinzufügung eines
den unendlich großen Ereignissen der letzten Jahre gewidmeten Schlußkapitels
sehr sympathisch gegenüberstehend. Im übrigen möchte ich schon jetzt die
Frage anregen, ob nicht durch ein Übereinkommen mit dem Gemeinderate eine
Förderung des Unternehmens durch die Stadt eingeleitet werden könnte, sei
es, daß sie einen Druckkostenbeitrag leistet, sei es, daß sie eine größere
Zahl von Bänden übernimmt. Ist auch derzeit im Rathause eine Partei herrschend,
die ein Programm vertritt, das mit Ihren und meinen Überzeugungen viefach in
Widerspruch steht, so glaube ich doch, daß eben diese Partei, da sie nun
mit der Verantwortung der Regierung belastet ist, in der Förderung historischer
Erkenntnis über die Eigenart und Lebenskraft unseres Wien ein willkommenes
Mittel erblicken wird, belehrend und erziehend auf die alte bodenständige
Bevölkerung sowohl einzuwirken, als auch auf den Kreis jener Zuwanderer,