Junk, Rudolf: Brief an Josef Soyka. o.O., 15.10.1932
GRAPHISCHE LEHR- UND VERSUCHSANSTALT
BUNDESANSTALT IN WIEN VII., WESTBAHNSTRASSE 25, TELEPHON B 31-3-11
Sehr geehrter, lieber Herr Professor!
Was sind Sie für ein Mensch? Warum
schimpfen Sie denn nicht, daß ich solange nichts von
mir hören lasse? Trotzdem ich nicht verstehe, danke
ich Ihnen dafür, denn ich kann auch nichts dafür: mir
gehts gleichfalls sehr mies, mein Magen remonstriert
gegen die Überanstrengung der Nerven, aber ich hoffe wie
Sie auf baldige Besserung. Egger-Lienz vor seinen
Kollegen heraus zu kürzen ist unmöglich, hängt auch
nicht von mir ab, da ich selbst den schon erschienenen
Seipel noch nicht in Händen habe. Die Ausführung
dauert so lange, daß schon vor 6 Monaten eine Änderung
nicht mehr in Frage kam. Auch Eggers Witwe wußte damals
nur die Aufnahmen von Weist namhaft zu machen.
Einbandzeichnung schicke ich nächster Tage an Sie zur Appro-
bation & Weiterleitung an Staakmann.
Als Wichtigstes baldige & endgültige Genesung!
Dann noch ein paar recht schöne Grüße von
Ihrem Rudolf Junk
15. 10. 32.