Kienzl, Wilhelm: Brief an Lili Kienzl. Wien, 24.6.1917
In Wien habe ich bereits eine
gute Wohnung in Aussicht.
Der Mutter Lehner geht's derzeit
wieder gar nicht gut. Sie kommt
aber nach Aussee mit dem Vater
Lehner. Hansi geht's gut. Heiß
war es hier tüchtig (es regnete
ja viele Wochen keinen Tropfen!),
Graz ist aber doch viel schwüler
als Wien. - Wegen Jüllig's quäle
Dich nicht ab! Es wird sich al-
les zeigen. Bösen Willens ist
bei ihnen keiner. Aber Du hast
viel gut zu machen. Am besten
ist: durch die Tat, d.h. durch
Dein Verhalten, nicht mit vielem
Gerede, bei dem ja doch nichts
Gescheites herauskommt.
Darüber mündlich.