Grillparzer, Franz: Brief an Anna Fröhlich. Sauerbrunn, 30.6.1856
die Wendung zum beßern sich angekündigt hat daß die Ereigniße der letzten Tage nichts weniger als der Gesundheit förderlich waren, begreift sich von selbst. Wollten Sie etwa, da das hiesige Postersen auf Geldsendungen nicht ein gerichtet ist, und ich auch mein Reisegeln, für alle möglichen Fälle, nicht gern an. greifen will sindeß ich es in Wien zu Tausenden liegen habe./. Wollten Sie also villeicht die Güte haben meinen Bruder Korleetive 30 f Kin. durch den Post­wegen auf meine Rechnung zusenden so würde Sie mir eine große Gefälligkeit erweisen. Dringend ist es micht, da er serst vor ein paar Tagen sein Deputat bekommen hat. Seine Addresse ist an Karl G assistent bei dem k. k. Hauptzollamte in Salzburg. Der Brief muß freilich offen auf die Post gebracht und dort gemeinschaftlich gesiegelt worden, wozu man sein eigenes Petschier stockel mitbringen muß. die Schweistern läße ich herzlich grüßen und sie sollen sorgen, daß sie bei dem schlechten Welter in Baden nicht krank werden, von besonderer Gesundheit kann da nicht die Rede seyn. Ich füge mich wie immer in dem Willen Gottes. Grillparzer