Grillparzer, Franz: Brief an Siegmund von Ettingshausen. Wien, 14.11.1852
JN 43128 Wien am 14 November 868 Euer, Hochwohlgeboren! Verzeihen Sie, wenn ein Ihnen Unbekannten- oder höchstens durch seine Bekanntschaft mit Ihrem Herrn Bruden in Wien Ihnen näher Stehender- Sie mit einer Bitte belästigt. Sie betrifft meinen Neffen Franz Grillparzer, dem von St Erzellung dem Herre Banus bei seiner Anwesenheit in Wien die Aufnahen als Kadett im ersten Banale Reginen te Versprochen wurde Ich sandte den jungen Menschen damals sogleich nach Agram um sich der vorgeschriebenen Prüsung zu unterziehen. Als er ankam hätte sich so eben der Herr Banns zu Sie Maistät noch Pesth verfügt und da nichts als dessen mündliche Zusicherung in der Mitte lag, so mußte mit der Prüfung bis zu dessen Rück­kunft gewartet werden, so daß der Kandidat Wochen, ja endlich Monate lang in Agram verweilen mußte. Ich schickte ihm wiederhohlt Geld, mußte aber endlich selbst eine Badereise antreten. Frauerte Geldauforderungen wurden auch meinem Auftrage, vor meinen Hausleuten entsprochen, aber wahrscheinlich auf eine ungehörige Art, dem zwei Geldbriefe kamme unerbro­chen durch die Post zurück und der jenige Wensch mußte unterdessen im Gesthause auf Kredit leben. Endlich kam der Tag der Prüfung