Grillparzer, Franz: Brief an Josef Jelačić von Bužim. o.O., 1853
von seinen frühern Vorgesetzten während der Kriegsjahre vernommen habe, ein vompletter Soldat, den nur der Leicht. sinn der Jugend in jene Vernachläßigungen geführt, die mit man vielleicht zu großer Strenge ihm als Vergehen angerechnet Jot. Ja nur seine innere Überzeugung von seiner mindern Schuld hielt ihn damals ab, mich von jenen Ararial in Kenntniß zu setzen und durch meine Beihilfe den Ersatz zu leisten, der sein Vergehen auf den minder strafbaren Grild der Fahrläßigkeit herabgebracht hätte. Meine Bitte geht nun dahin, daß Eure Exzellenz dem Wenigen und, wie ich hoff, Gebeßerten in seinen frühern Offiziersrang gnädigst wieder einsetzen. Erlauber Sie, daß ich dem was meinem Neffenan Verdienst mangelt, ein wenig mit dem meinigen zu Hilfe kreie. Ich sehr täglich, daß Söhne von hochgestellten Civil und Militärparsonen berücksichtigt werden. Ich schmeichte mir auch jemand zu seyn. Man hat mir Orden ertheilt, mich mit Tobes= und Gunst= Versicherungen über­hunft, so oft aber Stellen und Gehalte zu vergeben waren, mußte ich immer persönlich Beliebteren weichen. Was man an nur versäumt, möge man meinem Neffen zu Güte kommen lassen. Eure Exzellenz sind ein eifriger aber kein engherziger Dienstmann. Was die Jugend verschuldet, aber auch was sie vermag, ist Ihnen gewiß oft deutlich geworden. Ich zähle auf Ihre Güte und, da ich in meinem Falle Ihre Gerechtigkeit nicht anrufen kann, auf Ihre Billigkeit. Eurer Exzellung ergebenst gehorsamster Franz Grillparzer Darcher Direktor.