Grillparzer, Franz: Brief an Ludwig August Frankl von Hochwart. Wien, 17.6.1835
J. N. 82. 497 12 Juni 855. Verehrter Herr und Freund Ich habe nach meiner unglücklichen Gewohnheit so lange aufge­scheben über die Wohnung bei H. von Schmerling letzte dichtig­keit zu machen, daß ich gegenwärtig, die Unschicklichkeit fühlen, mich nicht getraue, selbst hinzugehen da Sie wie ich glauben muß, Freund des Hauses sind, und das selbe zweifelsohne öfter besuchen, so darf ich Sie wecht bitten, bei einer nächsten Gelegenheit dort anzufragen, ob man meine ersten Äußerungen, daselbst ganz so auf genommen hat, als sie gemeint wären, nämlich als einen bestimmten Vorsatz, die Wohnung auf künftige Micharlis zu beziehen. Da ich Ihre Wohnung nicht weiß und bei der Verwirrung meines gegenwärtigen Landaufenthaltes nicht darauf rechnen kane, Si irgonder mit Bestimmtheil treffen zu können, habe ich gegenwärtige, freilich etwas unschicklichen Kommunikazionsart wählen müßen. Hochachtungs voll Göllparz