Adler, Friedrich: Brief an den Federverlag. Prag, 4.12.1914
Stimmung gerecht zu werden, scheinen mir
nicht als Gegenstand des Erwerbs geeignet.
Wenn Tausende das Leben opfern, was sind
da ein paar Reime, die man umsonst her-
gibt? Die Zeitungen haben in der Mehrzahl
jetzt auch schwere Tage - mögen sie in
dieser Ausnahmszeit die Verse unbehin-
dert abdrucken, die doch heute möglichst
weit hinaus wirken sollen. Ich glaube,
daß für Kriegsgedichte die Aufrechthaltung
der Kartellstatuten nicht angezeigt ist.
Was nun mich betrifft, so gelten für
meine Gedichte, die in Österreich erschienen