Adolph, Karl: Brief an Max von Millenkovich-Morold. Wien, 16.6.1915
nächsten Tage krank. Dass ich
in diesen Tagen den Brief as be-
sorgt betrachtete, versteht sich von selbst.
Heute finde ich bei der Suche nach
einem Radiergummi in der tiefsten
Tiefe der Seitentasche meines
Amtsflauses zu meinem Schrecken
den unaufgegebenen Brief, den
zu frankieren ich ja doch am Wege
war.
Nun hochverehrter Herr Sektionsrat
bittet nicht der Petent und der
sträfliche kleine Beamte, sondern
der Dichter um Entschuldigung. Und
zwar wieder den Dichter. Hoffentlich
wird ihm diese nach Maßgabe Ihrer
Güte zuteil.
In Erwartung dieses Freispruches
verbleibte ich der alte dank-
schuldigste, ergebenste
Karl Adolph