Amadei, Anna von: Brief an Karl Erdmann Edler. o.O., 6.12.1918
er ist von dem Wunsch nach
mehr Licht erfüllt, besonders
Tageslicht. Bei künstlicher
Beleuchtung kann ich ja
nicht viel machen, da meine
Augen das Lesen nicht vertragen
und selbst die leichteste
Handarbeit meine Hand nicht
zuläßt, auch jedes Material
fehlt. So bleibt nur das Karten-
spiel, und ich bin froh, wenn
sich Partner dazu einfinden
sind keine da so hilft die
Patience aus. Zweimal in
der Woche kommt die Vorleserin.
Die schlimmsten Stunden aber
sind von 3 1/2 an, wo es in
den Zimmern finster wird.
Da sitze ich, buchstäblich, mit
den Händen im Schooß, denn
vor 3/4 5 darf, der Ersparnis
wegen, die Elektrische Lampe
nicht aufgedreht werden, selbst
wenn Besuch kommt, was