Auernheimer, Raoul: Postkarte an Jenny Auernheimer. Berlin, 18.2.1926
18. 2. 1926.
Liebe Mama,
ich will Dir nur sagen, dass
ich, von leichten Zahnschmerzen
u. etwas Kopfweh abgesehen
I: das sich heute schon wieder ver=
loren hat :I, vollkommen wohl
u. von meinem Berliner Auf=
enthalt insoferne recht befrie=
digt bin, als ich mit den für
mich wichtigen Stellen u. Per=
sönlichkeiten bereits durchaus in
angenehmster Verbindung bin.
Fischers, an denen mir am mei=
sten liegt, kommen mir freund=
lichst entgegen, haben mich für
Samstag u. Sonntag eingeladen
u. beweisen ihre Bibelkenntnis,
indem sie mich nach 6jähriger
Entfremdung wie den „verlorenen
Sohn“ liebreich in ihrem Hause
wieder aufnehmen. Übrigens
kenne ich sie nun schon fast seit 30 Jahren
u. bin ihnen auch meinerseits
herzlich zugetan. – Auch mit Theod.
Wolff, dem hier führenden Publizisten,