Auernheimer, Raoul: Brief an Jenny Auernheimer. o.O., 16.7.1915
d. i. K. 475.- Abzüglich der
K. 100, die ich Dir noch für
Juli schulde, sind das K. 375.-
Ich bitte Dich aber, Dir zu
meiner Bequemlichkeit auch
gleich die Augustrate (100 K.)
abzurechnen, u. mir die
restl. K. 275.- gelegentlich
zu überweisen. Die Sache eilt
nicht, ich habe augenblicklich,
da mir Mama G. 1000
K. als Beitrag für die Som-
merwohnung u. Verpflegung
eingehändigt hat, Geld genug.
Beiliegend ein Gedicht, das
Clari anläßlich ihres Abganges
vom Institut verbrochen hat.
Laß es Dir von Angi oder
Margit vorlesen. Ihr werdet
Euch amüsieren.
Die Photographie, die ich bei-
schließe, wurde in Szekszard
aufgenommen. Ich finde sie
besonders lieb u. glaube, daß
auch Du daran Gefallen finden
wirst. -
Wenn Du Fr. Jokl siehst, so
sag' ihr bitte, daß ich ihren Brief
erhalten u. das Nötige veran-
laßt habe. -
Wir sind alle wohl, vergnügt, u. küssen Dich herzlich
Raoul
Gruß an Angi u. die Kinder.