Arnold, Robert Franz: Brief an Franz Karl Ginzkey. Wien, 16.6.1916
schönen „Stunden der Fülle“.
Viel aus dem kleinen Buch wird zu kommenden
Geschlechtern hinübertönen und staunend
der Zukunftsphilologe die Jahreszahl
des Buchs betrachten.
Wie gerne böte ich ein kleines Gegengeschenk.
Aber seit 2 Jahren ists mit meiner Schriftstellerei
aus, völlig aus und ich habe mit Kriegsbeginn
gar nichts geschrieben als
– ein kleines Gedicht [was doch gar
nicht meines Amtes ist u. daher a priori strenge Rüge
verdient], das natürl. im Pulte blieb und außer
dem uns beiden bekannten und werten
Adressaten nur 2 – 3 Personen gezeigt
wurde. Es wäre sehr lieb von Ihnen, wenn
Sie es lesen wollten; dann versenken Sie es in
den Papierkorb, wo er am tiefsten ist. Ein
Lump, der mehr gibt, als er hat.