Arnold, Robert Franz: Brief an Friedrich Winterholler. Wien, 13.11.1934
[handgeschrieben:] Prof R Arnold 15/XI 34
Wien, 13. November 1934.
Hochgeehrter Herr,
indem ich Ihre freundliche Sendung erhalte -- denn
gewiss verdanke ich doch Ihnen die Zusendung Ihres
neuen Werks -- fällt mir ein Stein vom Herzen; denn
immer besorgte ich, die edle Erscheinung Laudons
werde das Opfer der nächsten Sassmannschen Geschichts=
klitterung werden. Diese Gefahr scheint nun glück=
lich abgewendet und ich werde, wiewohl jetzt mit
Arbeit aller Art überhäuft, Ihr Buch sobald wie mög-
lich und mit der gebührenden Aufmerksamkeit lesen,
gerne auch in der Öffentlichkeit ein Wort darüber
sagen, allein hier müsste -- meinen Grundsätzen ge=
mäss -- die Aufforderung von den betr. Redaktionen aus=
gehen und die nötigen Einleitungen müsste ich frei=
lich dem Autor zuschieben. In Betracht kämen die Wie=
ner Zeitung, das Neue Wiener Tagblatt, endlich auch
die Neue Freie Presse. Das spezifische Gewicht Ih=
rer Persönlichkeit verbürgt mir, dass eine solche Be=
sprechung weder Ihnen noch mir unangenehm sein wird.
Aber vielleicht ist Ihre frl. Gabe ohne jede, wenn
ich so sagen darf, Nebenabsicht erfolgt, vielleicht