Reden, die Du da und dort mir zu Ehren ge-
halten hast, und von dem wunderschönen
Aufsatz, der in der „Ostdeutschen Rundschau“
mein Wirken würdigte und den mir Du
mit so sachlicher Treffsicherheit und mit so
warmer Beseeltheit schreiben konntest.
Jedermann kennt Dich als hinreißenden
Redner, dem stets das richtige Wort zu Ge-
bote steht, und als meisterlichen Essayisten,
der allen Dingen auf den Grund ihres Wesens
geht, und mancher mag sich durch Deine reichen
Gaben zu der Meinung verleiten lassen,
es wäre für Dich ein Leichtes gewesen, was Du
für mich getan. Ich aber weiß, daß auch die
flüchtigst improvisierte Rede einer gründlichen
Vorarbeit bedarf und daß ein so formvollendeter
und erschöpfender Aufsatz, wie Du mir ihn als
Geburtstagsgeschenk gewidmet hast, die geistige
Sammlung und Anspannung vieler Stunden er-
fordert. Du aber hast in der geistigen Arbeit,
die Dir immerhin die persönliche Befriedigung
eines selbstlosen Freundschaftsbedürfnisses
gewährt haben mochte, auch die mechanische
Sisyphusarbeit übernommen, die das Eintreiben