Bronner, Ferdinand: Brief an Max von Millenkovich-Morold. o.O., 27.6.1917
betrachtet hast. Ich habe eben bisher von
Schott noch keinen genügenden Eindruck
gewonnen, der ihn mir zum Träger einer
so schwierigen u. oft hart an der Klippe
des Lächerlichen vorbeistreifenden Rolle
geeignet erscheinen ließe. Doch du hast
jedenfalls aus deinen Beobachtungen
u. Erfahrungen andere Schlüsse auf
seine Fähigkeiten gezogen u. ich
will dir nichts drein reden, hoffend, daß
die Aufführung dir recht geben werde. Viel=
leicht wird es auch möglich sein - wer weiß
was die Zukunft bringt! - daß ich der
Aufführung v. etwa noch 1-2 Proben
werde beiwohnen können, um unser auf
der Bühne gemeinsam gewordenes
Werk unbefangen auf mich wirken
zu lassen. Jedenfalls bitte ich dich
aber, sobald die Besetzung in deinem
Plane feststeht, mir den Entwurf
mitzuteilen. Im Oktober denke ich, wenn
nichts dazwischen kommt, wieder auf
Urlaub in Wien zu sein, da dann die 6
Monate wieder um sind, u. ich freue