Brüll, Julius: Brief an Arthur Roessler. Wien, 1.9.1918
Seite 5.
" Lukardis " überhaupt zur Illustration geeignet
ist. Gegebenenfalls würde ich ihm dann schreiben,
dass wir 350 Drucke herausbringen wollen, dass
wir aber die Bestimmung des Preises uns vorbehal-
ten müssen. Eine Beteiligung in der vorgeschla-
genen Weise können wir nicht annehmen. Wir bieten
ihm ein einmaliges Honorar von 2500 Kronen .
Nebenbei bemerkt finde ich diesen Anspruch für
eine bereits veröffentlichte Novelle unangemessen
hoch. Wenn Wassermann heute mir für eine neue
Sache das alleinige Verlagsrecht gibt , wäre sein
Anspruch auch kein bescheidener zu nennen , wobei
ich bemerke, dass mir Schnitzler sagte, dass er
bei Fischer 20 % bezieht. Die Kopien der Briefe
Dr.Rieger, Professor Kolb, Viertel und Holz
retourniere ich Ihnen dankend mit dem Bemerken,
dass ich mit Ihren Ausführungen vollkommen ein-
verstanden bin.
Wir haben jetzt wieder schöneres
Wetter . Nachdem jedoch die Kur meiner Frau hier
beendet ist, wollen wir Mitte dieser Woche nach
unserem geliebten Salzburg und dann nach Aussee.
Meine Frau und ich danken Ihnen be-
stens für Ihre Wünsche . Mit besten Grüssen von
Haus zu Haus
Ihr,
Jul Brüll