18/II 20 Lieb Frnd, Ihre u Ihres Freundes rekomm. Briefe habe ich erhalten
Ich beantworte beide an Sie u. bitte Sie, diese Unart bei Ihrem Freund
zu entschuldigen. Aber ich bin seit 6 h Früh auf, ununterbrochen an der
Arbeit bis jetzt, wo ich nach dem Nachtmahl, diese dringende Post erledigen
will u. nicht mehr in der Lage bin einen Brief zu schreiben der
Hand u Fuß hat. Somit diesen flüchtigen an Sie.
Ich halte es nicht für möglich, daß ein landwirtschaftlicher Pächter
dieses Gut pachten kann u. außer der Kaution eine so hohe Pacht
bezahlen kann, die meinen Leuten als
Äquivalent vorschwebt für das Nicht=hier=leben. Ein solches Äqui=
valent müßte so beschaffen sein, daß meine Mutter u Schwester
so gut in Wien leben könnten, als sie es hier tun. Das
erforderte also bei den heutigen Preisen vielleicht mtl 3000 –
5000 K, das ist jährl. 36000 bis 60.000 K, welcher Betrag größten-
teils aus der Pacht bestritten werden müßte. Eine solche Summe
hereinzubringen halte ich – landwirtschaftlich – für ausgeschlossen.
Eventuell könnte das ein Gastwirt riskieren, einer, der das
Haus vermietet, vielleicht (??) großzügige Fischerei anlegt. – Jeden
falls nenne ich die Daten, wie sie Ihr Freund, zu wissen
wünscht. Gesammt 80 Joch Land. Hievon 30 Joch haupt=
sächlich Äcker u. Wiesen (Gärten, Weide). 50 Joch ziemlich gelichteter
Wald. Nebenbetrieb: Nur Fischerei, event. Gemüsegärtnerei,
Milchwirtschaft (Milch u Butterverkauf.
Vieh 3 Pferde, 7 Kühe u. 4 Kälber (kann aber bis cca. 15, 18,
Stück Vieh erhöht werden) 8-15 Schweine, cca 20
Hendeln, 4 Gänse. 3 Mägde 3 Knechte.
1 Wohnhaus, 6-8 Räume, 1 Stall u Scheune, 1 Eishaus (bereits
gefüllt)
Boot= u Badehaus, 2 Boote etc 222 Joch Fischwasser
[seitlich rechts:]
Hechte, Wels, Schleihen,
Lachsforelle u.a.m.
[seitlich links:]
Früchte: alle 4 Getreide, Mais, Buchweizen, Erdäpfel, Kraut, Rüben, Bohnen, Gemüse, Äpfel, Birnen etc (Apfelmost, Schnaps) Nüsse.
Ich beantworte beide an Sie u. bitte Sie, diese Unart bei Ihrem Freund
zu entschuldigen. Aber ich bin seit 6 h Früh auf, ununterbrochen an der
Arbeit bis jetzt, wo ich nach dem Nachtmahl, diese dringende Post erledigen
will u. nicht mehr in der Lage bin einen Brief zu schreiben der
Hand u Fuß hat. Somit diesen flüchtigen an Sie.
Ich halte es nicht für möglich, daß ein landwirtschaftlicher Pächter
dieses Gut pachten kann u. außer der Kaution eine so hohe Pacht
bezahlen kann, die meinen Leuten als
Äquivalent vorschwebt für das Nicht=hier=leben. Ein solches Äqui=
valent müßte so beschaffen sein, daß meine Mutter u Schwester
so gut in Wien leben könnten, als sie es hier tun. Das
erforderte also bei den heutigen Preisen vielleicht mtl 3000 –
5000 K, das ist jährl. 36000 bis 60.000 K, welcher Betrag größten-
teils aus der Pacht bestritten werden müßte. Eine solche Summe
hereinzubringen halte ich – landwirtschaftlich – für ausgeschlossen.
Eventuell könnte das ein Gastwirt riskieren, einer, der das
Haus vermietet, vielleicht (??) großzügige Fischerei anlegt. – Jeden
falls nenne ich die Daten, wie sie Ihr Freund, zu wissen
wünscht. Gesammt 80 Joch Land. Hievon 30 Joch haupt=
sächlich Äcker u. Wiesen (Gärten, Weide). 50 Joch ziemlich gelichteter
Wald. Nebenbetrieb: Nur Fischerei, event. Gemüsegärtnerei,
Milchwirtschaft (Milch u Butterverkauf.
Vieh 3 Pferde, 7 Kühe u. 4 Kälber (kann aber bis cca. 15, 18,
Stück Vieh erhöht werden) 8-15 Schweine, cca 20
Hendeln, 4 Gänse. 3 Mägde 3 Knechte.
1 Wohnhaus, 6-8 Räume, 1 Stall u Scheune, 1 Eishaus (bereits
gefüllt)
Boot= u Badehaus, 2 Boote etc 222 Joch Fischwasser
[seitlich rechts:]
Hechte, Wels, Schleihen,
Lachsforelle u.a.m.
[seitlich links:]
Früchte: alle 4 Getreide, Mais, Buchweizen, Erdäpfel, Kraut, Rüben, Bohnen, Gemüse, Äpfel, Birnen etc (Apfelmost, Schnaps) Nüsse.