Crüwell, G. A.: Brief an Max von Millenkovich. Wien, 10.4.1917
so empfindlichen Komplex, wie das Burgtheater,
dem nicht sehr segensreichen Einfluß eines Litera-
tenklüngels zu entziehen, das sich anmaßt, zwi-
schen Spreu und Weizen zu scheiden und
sich nicht scheut, Spreu für Weizen und Wei-
zen für Spreu auszugeben.
Ich kann und will nicht leugnen, daß
zu den allgemeinen Erwartungen, die ich
mit Ihrem Namen verbinde, auch Erwägungen
treten, die mit meinem bescheidenen Schaffen
zusammenhängen. Vor einigen Jahren wurde
am Burgtheater ein Stück von mir auf-
geführt, das nach zehn Wiederholungen
verschwand. Ich bin nicht unbescheiden ge-
nug, die Gründe dieses Versagens alle