Decsey, Ernst: Brief an Adele Strauß. Graz, 26.2.1921
gegeben hätte, hätte er ein Wuchergeschäft gemacht.
Denn literarische Belesenheit war gerade nicht
Cavars Stärke , der Roman war für ihn terra
incognita, ohne mich wäre er nie zu Schwammerl -
Schubert gekommen. Jch brachte ihm mein eignes
Exemplar und erinnere mich noch, dass er zuerst
etwas verdutzt war : " Schubert ?" - er hatte
nämlich eine - Mozart=Operette im Sinn.
Jch bin jederzeit bereit, Cavars sowie Léons
Brief im Original vorzulegen, doch glaube ich,
die Copien genügen, da Niemand einen Zweifel aus-
sprechen dürfte.
Montag folgen einige andre Bitten.Fülöp hat mir
die versprochene Komödie gesendet.Braver Kerl .
Jedenfalls danke ich Jhnen, gnädige Frau, von Herzen
dass Sie sich dieser meiner Sache mit Jhrer Energie
annahmen und sie, wie ich sehe, zu einem gedeihliche
Ende führen.Mit Handkuss Jhr altergebener
Dr. E. Decsey
NB Wo ist Frau Alice ? Noch in J ? Jch hörte und sah
nichts mehr von ihr. Hoffentlich schlug ihr die Kur
gut an. Bitte, meine Grüsse zu bestellen !