Brünn, 14. 3. 16.
Eichhorngasse 18, Tür 17
Hochverehrter Herr Graf!
Ich bin nicht imstande, mit Worten auszudrücken, wie tief
mich die Nachricht vom Tode Ihrer hochverehrten Frau Tante
Marie bewegt hat, und ich bitte Sie, hochverehrter Herr Graf,
versichert zu sein, dass ich das Andenken an Marie von
Ebner-Eschenbach stets hochhalten werde. Wenn einmal diese
schwere Zeit vorüber ist u ich nach Berlin heim kehren kann,
will ich niederschreiben, was Marie Ebner uns allen und meiner
Wenigkeit gewesen ist und wie tief ihr Name in die Ewigkeit
ragt.
Ich drücke Ihnen, hochverehrter Herr Graf, Ihre Hände und
bitte Sie, auch Ihren verehrten Angehörigen den Ausdruck
meiner Schmerzen übermitteln zu wollen.
Es zeichnet mit aufrichtigen Wünschen für Ihr
Wolergehen
Ihr Sie hochschätzender und Ihnen ganz ergebener
Adolph Donath.