Ehrenreich, Max Leopold: Brief an Marie von Ebner-Eschenbach. o.O., 11.9.1915
meint, daß es noch viele verdient
hätten. Es ist wirklich sehr schwer
gerecht zu sein, im Belohnen viel-
leicht noch schwerer als im Strafen.
In meinen freien Stunden lese
ich in der letzten Zeit ein herzer-
quickendes Buch "Jugenderinner-
ungen eines alten Mannes"
(Wilhelm von Kügelgen). Wenn Sie
es nicht längst kennen, verehrte
Frau Baronin, wünsche ich Ihnen
zum Geburtstage, daß es Ihnen vor-
gelesen werde. Sie hätten sicher
Ihre Freude daran. In treuer
alter Ergebenheit küßt Ihnen
die Hand Ihr DrEhrenreich