Eichert, Franz: Brief an Richard Weiskirchner. Wien, 1.4.1917
Schaffens an sich keinen Anspruch
auf persönliche Verdienste begründet;
jeder Dichter fühlt, dass er nur
im Drange der gebietenden Stunde
die Fähigkeit hat, sein Bestes zu
geben und dass seine Seele nur
das Instrument ist, dem in Stun-
den tiefster Ergriffenheit eine
höhere Macht den lebenden Klang
entlockt. So kann ich kein anderes
Verdienst für mich in Anspruch nehmen,
als die mir verliehene Gabe in
den Dienst jener Ideale gestellt zu
haben, die heute, nachdem soviele
andere verblichen sind, in erhöhtem
Glanze erstrahlen. Möge auch die