Innsbruck 26. Okt. 1916
Wertester Herr Doktor!
Erfreulich berührt durch Ihre freundlichen Zeilen
v. 20. dMts. beeile ich mich Ihnen mitzuteilen,
daß ich Ihren Aufsatz "Bernhard Strigel in
Wien" sofort nach Empfang des Heftes 8/9 der
Zeitschrift Kunst u. Kunsthandwerk durchgesehen
u. dann auch aufmerksam gelesen habe.
Die scharfsinnig u. mit viel Aufwand an
mühevoller Forschung aufgebaute Hypothese zur
Aufklärung des Problems, welches die beiden
Wiener Sippschaftsbilder jedem aufmerksamen
Kunstfreunde bieten, hat mich sehr interessiert
u. fast überzeugt; ich sage fast, da Einwendun=
gen immerhin nicht gänzlich auszuschließen sind;
jedenfalls ist es die bei Weitem beste Lösung der
komplizierten Frage unter allen bisher gemachten
Versuchen, die Sache aufzuklären. Der Artikel