Berg, Alban: Brief an Ernst Krenek. o.O., 9.2.1923
anderseits aus dem Zwange ergeben, für diese
Mannigfaltigkeit entsprechende Formen zu
finden. Denn die Außerachtlassung des
Bestrebens, die einzelnen Szenen sowohl
charakteristisch zu gestalten, als ihnen
auch Einheitlichkeit und Geschloßenheit
zu verleihen (was ja der einzige Sinn
der Formengebung ist) - eine solche
Außerachtlassung hätte hier eine
Ein-Förmigkeit, also Monotonie" zur
Folge gehabt, die die Musik noch weniger
verträgt als das Drama. Und lediglich
dieses Bestreben jede einzelne Szene
einheitlich zu gestalten (und um Gottes Willen
nicht etwa der Wunsch Suiten, Variationen etc
zu schreiben und a tous prix in einer
Oper unterzubringen) hat mich zur Wahl
jener diversen musikalischen Formen