„Waldhaus”
in Auen am
Wörthersee
Post Velden
Österreich
17. 5. 34 Dank Dir mein lieber Toni sehr für
Deinen so lieben u interessanten Brief
(mit seiner kostbaren Beilage, die ich anbei
retourniere). - Da Du selbst davon sprichst, kann ich
ja jetzt vondem „Fürchterlichen” reden. Es ist
die - wirklich fürchterliche Krankheit der Tochter Frau
Mahlers: ich hatte, kurz bevor ich Dir schrieb, in
einem Telefongespräch mit ihr den bisherigen Verlauf
u. den derzeitigen Zustand vernommen. 3 Wochen
war sie in Todesgefahr) u. jetzt da dies wenig=
stens vorüber ist - kann sie -- bereits ein paar
Finger bewegen. Du ersiehst daraus, daß es eine
vollständige Lähmung war (ja eigentlich noch ist)
deren Ende nicht abzusehen ist. Nachdem
Frau Mahler mich bat „die Krankheit nicht zu
nennen” [ich glaube es ist Meningitis u.
hoffentlich nicht Kinderlähmung!] muß ich Dich
bitten, das, was Du von mir erfahren hast,
geheim zu halten. Seit ein paar Tagen
höre ich nichts u. - hoffe, daß die „Besserung”, von
der ich zuletzt hörte .. fortschreitet. Aber Monate
wird es bestimmt dauern bis es -- „so weit” - ja:
wie weit??? - ist. Solltest Du mehr wissen,
erzähl' Du mir's bitte; wir werden indessen auch
versuchen Authentisches zu erfahren.
(Dieses Ereignis ist natürlich auch die Ursache,
das Du nichts von Fr. Mahler mehr gehört hast.)
――
) in Venedig, von wo sie mit einem ehemal. Hofkranken
=waggon nach Wien transportiert wurde.
in Auen am
Wörthersee
Post Velden
Österreich
17. 5. 34 Dank Dir mein lieber Toni sehr für
Deinen so lieben u interessanten Brief
(mit seiner kostbaren Beilage, die ich anbei
retourniere). - Da Du selbst davon sprichst, kann ich
ja jetzt vondem „Fürchterlichen” reden. Es ist
die - wirklich fürchterliche Krankheit der Tochter Frau
Mahlers: ich hatte, kurz bevor ich Dir schrieb, in
einem Telefongespräch mit ihr den bisherigen Verlauf
u. den derzeitigen Zustand vernommen. 3 Wochen
war sie in Todesgefahr) u. jetzt da dies wenig=
stens vorüber ist - kann sie -- bereits ein paar
Finger bewegen. Du ersiehst daraus, daß es eine
vollständige Lähmung war (ja eigentlich noch ist)
deren Ende nicht abzusehen ist. Nachdem
Frau Mahler mich bat „die Krankheit nicht zu
nennen” [ich glaube es ist Meningitis u.
hoffentlich nicht Kinderlähmung!] muß ich Dich
bitten, das, was Du von mir erfahren hast,
geheim zu halten. Seit ein paar Tagen
höre ich nichts u. - hoffe, daß die „Besserung”, von
der ich zuletzt hörte .. fortschreitet. Aber Monate
wird es bestimmt dauern bis es -- „so weit” - ja:
wie weit??? - ist. Solltest Du mehr wissen,
erzähl' Du mir's bitte; wir werden indessen auch
versuchen Authentisches zu erfahren.
(Dieses Ereignis ist natürlich auch die Ursache,
das Du nichts von Fr. Mahler mehr gehört hast.)
――
) in Venedig, von wo sie mit einem ehemal. Hofkranken
=waggon nach Wien transportiert wurde.