Beer-Hofmann, Richard: Brief an Andreas Thom. Wien, 17.11.1930
Wien, 17.XI.30.
Sehr verehrter Herr Andreas Thom!
Ich bitte Sie, mein Versäumnis zu ent-
schuldigen. Seit Ende September sind
dreiundachtzig, mir übersandte Bücher
aufgestapelt - Manuscripte nicht ein-
gerechnet. Es braucht Zeit, bis ich all' das
aufarbeite, und selbstverständlich möchte
ich für Bücher wie das Ihre, einen ruhi-
gen ungestörten Tag - der ja so selten
kommt. Hiezu kam noch, wenig erfreu-
liche, aber drängende Arbeit.
Nun habe ich mir den morgigen Nach-
mittag für Ihr Werk freigemacht,
und es wäre mir eine Freude, dann
mit Ihnen darüber zu sprechen.
Zu mir bitten, kann ich Sie nicht,
da ich übermorgen (ein Wasserrohr
hat sich sehr schlecht benommen)
für ein paar Tage zu meinem Vetter
übersiedle. Sind Sie so freundlich