Berg, Alban: Brief an Anton von Webern. Wien, 10.8.1927
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lächerlich viel berufliche Korrespondenz; aber alles Dinge,
die, wenn man sie getan hat, nicht das
geringste Gefühl der Befriedigung hin=
terlassen. Hingegen: welches Glücksge=
fühl nach einem gelungenen Takt - -
nicht zu denken an das Empfinden nach
einem glücklich vollendeten Satz - - - - oder
gar nach dem letzten
Doppelstrich [Notenlinien mit Doppelstrich]
Auch das gehört alles zu jenem Märchen!
Aber was erzähl ich Dir da Neues?!
Ausgerechnet Dir mein Liebster!!! -
Von Schönberg bekam ich dieser Tage
einen sehr, sehr lieben Brief. Du
wirst wohl auch von ihm gehört haben,
daß er viel gearbeitet hat ohne
etwas vollendet zu haben. Daß
er viel - Tennis spielt - u. für den
Sommerrest noch irgend wo anders hin
gehen will (vielleicht ist dies indessen schon