Bettelheim, Anton: Brief an Marie Pölzl. Wien, 15.5.1917
WIEN, 15. V. 1917.
PROF. Dr. ANTON BETTELHEIM
XIX./1., Karl Ludwigstrasse 57
(VILLA GABILLON)
Sehr verehrte Frau Gräfin!
Soeben geht mir folgende Zuschrift dato Weimar 11. V. 1917
vom Goethe= und Schiller=Archiv zu.
"Hochverehrter Herr Professor!
115 Briefe von Marie v. Ebner-Eschenbach an Rodenberg wer-
den demnächst an Sie persönlich gesendet werden - wenn das
Garnison=Kommando in Erfurt, dem sie zur Vor-Censur
zugeschickt werden mußten, seine Genehmigung ertheilt, woran
wol nicht zu zweifeln ist. Aus Ihrem Brief an Oettinger ersehe
ich, daß Sie zur diesjährigen Sitzung der Schiller-Stiftung wol nicht hier
erscheinen werden, was ich sehr bedaure. Hoffentlich feiern wir das
nächste Wiedersehen im Frieden. Sobald die Briefe aus Erfurt zu-
rückkommen, sende ich sie Ihnen zu. Mit herzlichsten Grüßen Ihr
sehr ergebener Wahle."
Professor Wahle ist der Vize=Director. Geheimrat Oettinger der
Director des Goethe-Schiller=Archives! Ich bin sehr froh, daß
diese Haupt=Correspondenz der Dichterin mir solcherart zu-
gänglich wird. Sollte Wahles Verheißung sich bald