Blümml, Emil Karl: Postkarte an Gustav Gugitz. Wien, 17.9.1914
Wien 18/1 Währingerstraße 200, den 17. IX. 1914.
Lieber Herr Gugitz!
Sie leiden, wie ich Ihrer mir heute ins Haus geflatter-
ten Karte mit unfehlbarer Sicherheit - wie es sich für einen
Pichlerkommentator geziemt - entnehme, an melancholicam
oder der Mieselsucht. Bedingt ist diese durch den langen Land=
aufenthalt, vielleicht auch durch einige Regentage der letzten
Woche, und, was besonders schwer ins Gewicht fällt, durch die
korrekturlose Zeit. Heilmittel dagegen ist unbedingt die Luftver-
änderung. Wenn Sie wieder in Wien sind und Ihren Generalstab
um sich versammelt sehen, wenn Sie Bindtner als sündigen
Anbotsübersetzer und mich als flotten (!) Gräfferkommentator
erblicken werden, wird Ihr Blut wieder in Wallung kommen
und Sie werden wieder alle nur möglichen -ieren (nicht Irren!)
Tätigkeiten als da sind: kommentieren, registrieren, korrigieren,
kommandieren (Ihre ergebenen Untertanen) etc. etc. etc. auf=