WILHELM BÖRNER
WIEN, III.,
Obere Viaduktgasse 32.
Sprechstunde:
Samstag von 3-5 Uhr.
Wien, 29. September 1930.
Hochverehrtes Fräulein!
Entschuldigen Sie freundlichst, dass ich
Sie mit folgender Angelegenheit behellige.
Frau Friederike Basso, die einzige Toch-
ter B. Carneris, ist vor einigen Monaten Witwe
geworden und beschäftigt sich eben damit, Verfü-
gungen für den Fall ihres Ablebens zu treffen.
Ich stehe mit Frau Basso seit vielen Jahren in
schriftlichem Verkehr und sie teilte mir vor
einiger Zeit mit, dass sie eine sehr grosse An-
zahl von Briefen besitzt, die Sie, hochverehrtes
Fräulein, an Carneri gerichtet haben. Frau Basso
hatte die Güte, alle anderen Briefe mir zur Ver-
fügung zu stellen. Bezüglich Ihrer Korrespondenz