Fischer, Marthe Renate: Brief an Marie von Ebner-Eschenbach. Saalfeld, 6.1.1915
Gesicht war rührend anzusehen. Die Erinnerung
an diese Waffenbrüderschaft wird ihm auch
den ganzen Krieg verklären.- Ich aber ge=
winne allmählich ein Bild des Krieges, seiner
nicht zu umgehenden Grausamkeiten im
feindlichen Lande + der nicht zu umgehenden
Grausamkeiten am eigenen Menschenma=
terial, der gnadelosen Strapazen, unter
denen hier + da die Ohnmacht des Körpers
über alle Begeisterung des Geistes den Sieg
davon trägt + die Nerven ihre Furchtspra=
che zu sprechen beginnen. (Wie sagt Odysseus?
-: Mögen Gram + Kummer noch so groß sein,
so lange einen der Hunger packt, fühlt man
nur den. -) Und im Gegensatz dazu das
straffe Pflichtgefühl, die herbe, beinahe nüch=
terne