Wien, am 5.März,1928 .....192...
Verehrter lieber Freund Salus !
Ihr lieben Zeilen, die wieder Ihre Handschrift zei-
gen, sind mir als Zeichen, dass es Ihnen wieder wohler geht, ganz beson-
ders lieb. Ihre Mitteilungen hinsichtlich Ihrer Verlagssache aber sind
mir nicht ganz verständlich.
Es handelt sich doch durchaus nicht um eine noch so
geringfügige Verletzung Ihrer Autor-Ehre, sondern lediglich darum, auf
dem Wege einer Ehrung für Sie durch eine bibliophile Ausgabe eine reale
Möglichkeit für die Herausgabe eines durch die leidigen Zeitverhältnisse
als Lyrikbuch für den Verleger weniger als etwa ein Roman, der diese Zeit
spiegelt, in Betracht kommenden Werkes zu schaffen.
Ich habe mit einer ganzen Reihe von Verlegern Rück-
sprachen versucht, aber bei der allgemeinen Abneigung, Lyrik zu verlegen,
trotz Hinweises auf Ihren Namen und die ganz ausserordentliche Schönheit
dieses neuen Werkes, den Bescheid erhalten, dass man Sie als Autor nach
Gebühr schätze und verehre, dass aber Lyrik und ihr verwandte Kunstgebiete,
die von ihr gespeist werden, bei dem dermaligen Publikumslesewillen und
der hiedurch bedingten Gestaltung des literarischen Buchbildes, heute zu
verlegen, ein Wagnis bedeute.
Zur Verringerung des Risikos wählte der Kristall-
Verlag die Ihnen von mir nach langwierigen, umständlichen Verhandlungen
mitgeteilte Form, eine Konstruction, die durch Herausgabe einer biblio-
philen Ausgabe eine besondere Ehre für Sie bedeutet.
Um das Buch zu einem weithin sichtbaren Standard-
Verehrter lieber Freund Salus !
Ihr lieben Zeilen, die wieder Ihre Handschrift zei-
gen, sind mir als Zeichen, dass es Ihnen wieder wohler geht, ganz beson-
ders lieb. Ihre Mitteilungen hinsichtlich Ihrer Verlagssache aber sind
mir nicht ganz verständlich.
Es handelt sich doch durchaus nicht um eine noch so
geringfügige Verletzung Ihrer Autor-Ehre, sondern lediglich darum, auf
dem Wege einer Ehrung für Sie durch eine bibliophile Ausgabe eine reale
Möglichkeit für die Herausgabe eines durch die leidigen Zeitverhältnisse
als Lyrikbuch für den Verleger weniger als etwa ein Roman, der diese Zeit
spiegelt, in Betracht kommenden Werkes zu schaffen.
Ich habe mit einer ganzen Reihe von Verlegern Rück-
sprachen versucht, aber bei der allgemeinen Abneigung, Lyrik zu verlegen,
trotz Hinweises auf Ihren Namen und die ganz ausserordentliche Schönheit
dieses neuen Werkes, den Bescheid erhalten, dass man Sie als Autor nach
Gebühr schätze und verehre, dass aber Lyrik und ihr verwandte Kunstgebiete,
die von ihr gespeist werden, bei dem dermaligen Publikumslesewillen und
der hiedurch bedingten Gestaltung des literarischen Buchbildes, heute zu
verlegen, ein Wagnis bedeute.
Zur Verringerung des Risikos wählte der Kristall-
Verlag die Ihnen von mir nach langwierigen, umständlichen Verhandlungen
mitgeteilte Form, eine Konstruction, die durch Herausgabe einer biblio-
philen Ausgabe eine besondere Ehre für Sie bedeutet.
Um das Buch zu einem weithin sichtbaren Standard-