Wien, 24/5 22
Lieber, verehrter Herr Professor! Ich nehme ein Briefblatt
statt einer Postkarte, obwohl ich so schnell wie möglich absen=
den möchte, es also nichts Ausführliches wird. Heute erst ist
an Sie abgegangen Storm - Heyse = 3770 Kronen, Börne =
Herz und Klaar: Kompert. Gleichzeitig ein Päckchen, Muster
ohne Wert: die Probesteine aus Gablonz!!! Ob diese Pro=
ben zurück sollen, kann ich aus beif. Schreiben nicht ent=
nehmen: "In Erledigung Ihres werten Schreibens vom
14/ pto. bezw. vom 29 pto sandten wir Ihnen heute
in ein Muster o. W. Muster unserer Ia Chatons, wel-
che wir Ihnen in den Nummer 4 - bis 20 in Kristall=
weiß zum Preise von Kc. 150, Farben nach Wahl
plus 20%, ab hier offerieren. Der Preis versteht sich
netto Kassa per 1 Paket zu 100 Dtz. Steinchen. Wir
sehen Ihren Aufträgen gerne entgegen und zeichnen
hochachtungsvoll Felix & Kretsch, Export Gablonz a. N.
Czecho-Slowakei. Gartenstraße 26. 16. Mai 1922."
Ich habe nun bei meinem Neffen - einzigen, Va-
ter der Buberln - angefragt , ob Böhmen an Belgien
teurer liefere als an Österreich. Das glaube er nicht,
wegen der Zollfrage wisse er aber nicht. Doch habe
sein Onkel - von der anderen Seite - jetzt eine eigene
Abteilung für Gablonzer Glasexport. Er würde mit
Vergnügen jede Auskunft geben, wenn Sie sich
an ihn wenden wollen - Firma Siegmund Gold=
schmiedt, Reichenberg , Gablonzer Straße, Cz.
Slowakei - unter Berufung auf Dr. Heinrich
Benedikt, Wien, Reisnerstrasse. Selbstverständlich
stehe auch ich in jeder Weise weiter zur Verfügung.
Ich lege hier neue Marken zu 15, 25 und 75 bei,
die gewünschten Zeitungsmarken konnte ich noch
nicht besorgen - sie folgen. - In den nächsten Tagen
hoffe ich ein kleines Artikelchen zu senden, das ich
zu meinem Erstaunen angefangen in meiner
Lade fand. Merkwürdigerweise war meine
Idee, was ich schreiben solle, dieselbe wie die
in Ihrem geschätzten Brief vom 17. Mai ausgesproch-
ne. Der gefundene Anfang kommt dem entgegen.
Lieber, verehrter Herr Professor! Ich nehme ein Briefblatt
statt einer Postkarte, obwohl ich so schnell wie möglich absen=
den möchte, es also nichts Ausführliches wird. Heute erst ist
an Sie abgegangen Storm - Heyse = 3770 Kronen, Börne =
Herz und Klaar: Kompert. Gleichzeitig ein Päckchen, Muster
ohne Wert: die Probesteine aus Gablonz!!! Ob diese Pro=
ben zurück sollen, kann ich aus beif. Schreiben nicht ent=
nehmen: "In Erledigung Ihres werten Schreibens vom
14/ pto. bezw. vom 29 pto sandten wir Ihnen heute
in ein Muster o. W. Muster unserer Ia Chatons, wel-
che wir Ihnen in den Nummer 4 - bis 20 in Kristall=
weiß zum Preise von Kc. 150, Farben nach Wahl
plus 20%, ab hier offerieren. Der Preis versteht sich
netto Kassa per 1 Paket zu 100 Dtz. Steinchen. Wir
sehen Ihren Aufträgen gerne entgegen und zeichnen
hochachtungsvoll Felix & Kretsch, Export Gablonz a. N.
Czecho-Slowakei. Gartenstraße 26. 16. Mai 1922."
Ich habe nun bei meinem Neffen - einzigen, Va-
ter der Buberln - angefragt , ob Böhmen an Belgien
teurer liefere als an Österreich. Das glaube er nicht,
wegen der Zollfrage wisse er aber nicht. Doch habe
sein Onkel - von der anderen Seite - jetzt eine eigene
Abteilung für Gablonzer Glasexport. Er würde mit
Vergnügen jede Auskunft geben, wenn Sie sich
an ihn wenden wollen - Firma Siegmund Gold=
schmiedt, Reichenberg , Gablonzer Straße, Cz.
Slowakei - unter Berufung auf Dr. Heinrich
Benedikt, Wien, Reisnerstrasse. Selbstverständlich
stehe auch ich in jeder Weise weiter zur Verfügung.
Ich lege hier neue Marken zu 15, 25 und 75 bei,
die gewünschten Zeitungsmarken konnte ich noch
nicht besorgen - sie folgen. - In den nächsten Tagen
hoffe ich ein kleines Artikelchen zu senden, das ich
zu meinem Erstaunen angefangen in meiner
Lade fand. Merkwürdigerweise war meine
Idee, was ich schreiben solle, dieselbe wie die
in Ihrem geschätzten Brief vom 17. Mai ausgesproch-
ne. Der gefundene Anfang kommt dem entgegen.