Fraungruber, Hans: Postkarte an Max von Millenkovich-Morold. Wien, 20.10.1931
Liebwerter Freund!
Nochmals danke ich für den sehr erfreuenden
Besuch, von dem auch meine Frau ein Endchen
erlangte.
Es befriedigt mich, daß meine Fertigkeit im
Verhehlen der Schmerzen immer zunimmt,
so daß auch Du nicht bemerktest, wie oft ich
den Sitz wechselte, weil die Wirkung der
[K]oracspulver schon im Ausklingen war.
Abends nahm ich wieder eins und konnte
um Mitternacht endlich einschlafen. So geht
es täglich, man gewöhnt es, wünscht es
aber keinem andern. Langsam beginnt
die Arbeitslust wieder zu tröpfeln, weil sie
eben muß. Welch ein Glück ist Gesundheit!
Von uns allen herzliche Grüße und Empfeh=
lungen, bzw. Handkuß.
In Treuen
Dein Hans Frgbr
Wien, 20.X.31.
Heimweh hab ich! Und Sehnsucht nach einem
Bergland-Buch, denn der Berg von Material
wächst unheimlich, er sollte abgebaut werden,
der einzige willkommene Abbau.