PENSIONE
SCANDINAVIA
Corso de' Tintori 27
Firenze, li 7. Mai 1914
Sehr geehrter Herr Roessler,
Nehmen Sie vielen Dank für Ihren
Ostergruss und -trost. Dass dieser Dank
sich verspätet, liegt daran, dass ich Ihnen
zugleich mit ihm Photographien meiner
neuen Bilder schicken wollte, wozu ich
mit einem neugeschenkten Photo=Apparat erst
Gehübungen machen musste. Besonders
bei den Stilleben ist trotz Gelbscheibe
photographisch nichts herausgekommen,
aber ich hoffe doch, Ihnen einen unge-
fähren Eindruck zu vermitteln. Und hoffe,
dass auch meine jetzigen Arbeiten (soweit
sie zu erkennen sind) Ihr Interesse finden
werden.
Ich füge ein paar Photos nach Schwarz-
Weiss-Köpfen bei, die von der Schwarzweissaus-
stellung herrühren, auf der sie nicht aus-
gestellt worden sind. Ich möchte gerne
diese Sachen einer Zeitschrift geben, der "Aktion"
etwa (die ja Postkarten macht). Was raten
Sie mir?
Meine Zukunft liegt noch im Dunkeln.
Wien ist ohne feste Stellung zu teuer für
mich; noch ist nichts entschieden. Von hier
aus, wo noch dazu die Hälfte der Briefe ver-
loren geht, kann ich mich kaum vor dem
Vergessenwerden schützen. Wollen Sie so lieb sein,
wenn Sie mir schreiben, zu rekommandieren? Ich
würde mich freuen, zu sehen, dass Sie, verehr-
ter Herr Roessler an mich und für mich den-
ken.
Mit besten Empfehlungen von Haus zu Haus
Ihr Walter Fürst
SCANDINAVIA
Corso de' Tintori 27
Firenze, li 7. Mai 1914
Sehr geehrter Herr Roessler,
Nehmen Sie vielen Dank für Ihren
Ostergruss und -trost. Dass dieser Dank
sich verspätet, liegt daran, dass ich Ihnen
zugleich mit ihm Photographien meiner
neuen Bilder schicken wollte, wozu ich
mit einem neugeschenkten Photo=Apparat erst
Gehübungen machen musste. Besonders
bei den Stilleben ist trotz Gelbscheibe
photographisch nichts herausgekommen,
aber ich hoffe doch, Ihnen einen unge-
fähren Eindruck zu vermitteln. Und hoffe,
dass auch meine jetzigen Arbeiten (soweit
sie zu erkennen sind) Ihr Interesse finden
werden.
Ich füge ein paar Photos nach Schwarz-
Weiss-Köpfen bei, die von der Schwarzweissaus-
stellung herrühren, auf der sie nicht aus-
gestellt worden sind. Ich möchte gerne
diese Sachen einer Zeitschrift geben, der "Aktion"
etwa (die ja Postkarten macht). Was raten
Sie mir?
Meine Zukunft liegt noch im Dunkeln.
Wien ist ohne feste Stellung zu teuer für
mich; noch ist nichts entschieden. Von hier
aus, wo noch dazu die Hälfte der Briefe ver-
loren geht, kann ich mich kaum vor dem
Vergessenwerden schützen. Wollen Sie so lieb sein,
wenn Sie mir schreiben, zu rekommandieren? Ich
würde mich freuen, zu sehen, dass Sie, verehr-
ter Herr Roessler an mich und für mich den-
ken.
Mit besten Empfehlungen von Haus zu Haus
Ihr Walter Fürst