Glücksmann, Heinrich: Brief an Friedrich Schreyvogl. Wien, 8.5.1919
DEUTSCHES VOLKSTHEATER
KAMMERSPIELE DES D. V.
DIREKTION: ALFRED BERNAU.

ZENTRALBÜRO:
VII., DEUTSCHES VOLKSTHEATER.

TELEGRAMME: VOLKSTHEATER.
WIEN, 8. Mai 1919.
Herrn
Friedl Schreyvogl,
Wien.
Verehrter Herr!
Ihre kleine Dichtung
"Karfreitag" ist sofort gelesen worden, trotz
unseres ungeheuren Einlaufes und alter Pflichten.
Es ist aber nur selbstverständlich, dass man sich
für ein Talent Ihrer Art und Ihres Könnens be-
sonders warm interessiert. Nun, das Stückchen,
das voll vom rechtverstandenen Geist des Evange-
liums ist und eine Fülle herrlicher, adeliger,
gehaltvoller Worte aufweist, ist so recht eigent-
lich nur eine dialogisierte Bergpredigt, die auf
den Leser stärker wirkt, als auf den Zuschauer.
Die eigentümlichen Reize der Arbeit würden auf
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