Göllerich, August: Brief an Julie Kremser. Linz, 9.6.1915
da es sich um Änderungen Bruckner´s handelt.
Die sachliche Wichtigkeit drängt mich nun, verehrte
gnädige Frau zu bitten, mir vielleicht gütigst eine
Abschrift des Bruckner=Briefes anfertigen lassen zu
wollen (- es handelt sich um den 2ten Brief in bewusster
Angelegenheit, den 1ten war der Verklärte so gütig, mir
abzuschreiben, den 2ten versprach er für ein nächstes
Mal - ) und mir freundlich mittheilen zu wollen, wann
ich die „Germanenzug“=Partitur einsehen dürfte - ich
würde dazu eigens nach Wien fahren, damit das Exemplar
nicht etwa auf der Post verloren geht.
Jetzt, d.i. in den weniger besetzten Sommer=Monaten,
könnte ich leichter von hier abkommen.
Es liegt mir eben besonders daran, daß für das Werk
die mir so gütig gemachten Versprechungen erfüllt werden.
Verehrte gnädige Frau werden gewiß angesichts der sachlichen
Wichtigkeit, mein Ansuchen gütig verzeihen.
Für alle Mühe und freundlich gelegentliche Antwort
im Voraus bestens dankend mit höflichen Empfehlungen
[seitlich links:]und dem Ausdrucke besonderer Verehrung ergebenst
A. Göllerich