Gräf, Hans Gerhard: Postkarte an Otto Weissel. Weimar, 24.11.1918
Weimar, 24. XI. 18.
Sehr verehrter Herr Doktor,
Heute, gerade an unserm deut=
schen Toten=Sonntag, erfreute mich
Ihr lieber teilnahmvoller Brief vom
15. Haben Sie herzlichsten Dank!
Schon Ihr freundlicher guter Wille,
zu helfen, ist mir eine wahre Er=
quickung. Keinen Augenblick zweif=
le ich, daß Sie den günstigsten Au=
genblick erfassen werden, u. dazu bedarfs
selbstverständlich Zeit u. Geduld. Wie
sehr sind die armen Eltern jetzt der Scho=
nung bedürftig; am ehesten würde wohl
Fräulein Riedi im Stande sein, bald der
Sache innerlich näher zu treten. Doch auch
diese kennen ja Sie weit besser als ich.
Gern teile ich Ihnen d. Adresse mit
(die ältere, Thildis Freundin, heißt Johanna,