Besprechungsentwurf.
Zur wissenschaftlichen Erforschung der besetzten Balkangebiete.
Wohl auf keinem anderen Kriegsschauplatz ist unsern Truppen ein so eigenar-
tiges Menschentum nach Kultur und Daseinsformen entgegengetreten als in
Montenegro, Albanien und Serbien, Gebiete von dessen überhaupt bisher
- obwohl sie gleichsam vor den Toren der Monarchie liegen- sehr wenig
brauchbare Kunde zu uns gelangt war. Umfangen vom romantischen Schimmer
der Unzugänglichkeit, der Fremdartigkeit und Feindseligkeit ihrer Bevölke-
rung haben diese Gebiete eine Art Aschenbrödeldasein im Bereiche unserer
Länderkundlichen Bildung, wie unseres realen Interesses an Kulturproblemen
geführt, sehr zum Schaden unserer wirtschaftspolitischen Intitiative, die
allein auf dem festen Grund sachlicher Erkenntniss von Land und Leuten
und ihrer Bedürfnisse aufzubauen vermag,und das im Osten mehr als irgend-
woanders. So war es vor allem ein Gebot wissenschaftlicher Einsicht, hier
nach der Besetzung dieser Gebiete im Verlauf der militärischen Operationen
mit der kulturellen Erschliessung des Landes in objektiver Erkenntnis zu
beginnen.
Dem besonderen Wohlwollen und Verständnis des K.u.k. Armeeober-
kommandos ist es zu danken, dass es schon im Sommer 1916 möglich war, mit
der wissenschaftlichen Arbeit in allen einschlägigen Fächern und in allen
Landesteilen zu beginnen, eine umfassende Forschungstätigkeit die heute
schon die ersten Früchte zu zeitigen beginnt. Kaum nach Jahresfrist liegt
so neben einer ganzen Reihe fachwissenschaftlicher Reiseberichte und viel-
fachen praktisch schon verwerteten Anregungen auch eine zusammenfassende
Zur wissenschaftlichen Erforschung der besetzten Balkangebiete.
Wohl auf keinem anderen Kriegsschauplatz ist unsern Truppen ein so eigenar-
tiges Menschentum nach Kultur und Daseinsformen entgegengetreten als in
Montenegro, Albanien und Serbien, Gebiete von dessen überhaupt bisher
- obwohl sie gleichsam vor den Toren der Monarchie liegen- sehr wenig
brauchbare Kunde zu uns gelangt war. Umfangen vom romantischen Schimmer
der Unzugänglichkeit, der Fremdartigkeit und Feindseligkeit ihrer Bevölke-
rung haben diese Gebiete eine Art Aschenbrödeldasein im Bereiche unserer
Länderkundlichen Bildung, wie unseres realen Interesses an Kulturproblemen
geführt, sehr zum Schaden unserer wirtschaftspolitischen Intitiative, die
allein auf dem festen Grund sachlicher Erkenntniss von Land und Leuten
und ihrer Bedürfnisse aufzubauen vermag,und das im Osten mehr als irgend-
woanders. So war es vor allem ein Gebot wissenschaftlicher Einsicht, hier
nach der Besetzung dieser Gebiete im Verlauf der militärischen Operationen
mit der kulturellen Erschliessung des Landes in objektiver Erkenntnis zu
beginnen.
Dem besonderen Wohlwollen und Verständnis des K.u.k. Armeeober-
kommandos ist es zu danken, dass es schon im Sommer 1916 möglich war, mit
der wissenschaftlichen Arbeit in allen einschlägigen Fächern und in allen
Landesteilen zu beginnen, eine umfassende Forschungstätigkeit die heute
schon die ersten Früchte zu zeitigen beginnt. Kaum nach Jahresfrist liegt
so neben einer ganzen Reihe fachwissenschaftlicher Reiseberichte und viel-
fachen praktisch schon verwerteten Anregungen auch eine zusammenfassende