Hanak, Anton: Brief an Helene Koenig. Wien, Pavillon des Amateurs, 7.4.1927
Lillith - Weib - verrücktes
treib mich nicht in die Tiefen der
Raserei - des Wahnsinnes und
des Irrsinns. Es darf nicht ganz
friedlich sein um mich - nicht
ruhiger werden in meinem Innern.
Schürrest Du - oder die Anderen
die Unsichtbaren die nur unser
Verderben wollen? Oder muss es so
sein damit wir nicht rosten - ewig
jung bleiben. Ich fühle unserer B
Beiden Ohnmacht - ich fühle die
Gluten - die Flammen die hoch
über uns zusammenschlagen - ich
fühle wie wir lichterloh brennen und
nicht herauskönnen aus diesem
göttlichen Scheiterhaufen.
Soll es niemals eine Erlösung geben
hat sich Gott und die Welt gegen
uns verschworen? Noch lieb ich
die Arbeit noch schaffe ich durch
Dich. Aber wehe uns wen Einer
von uns zusammenbricht. So grüss
ich Dich am Morgen und gehe zu
meiner Arbeit.
AHanak
7 April 1927
Pavillon des Amateurs 8h Morg.