Wien 13. Octob. 95.
Viel zu gut, liebes Fraülein, und viel zu viel
haben Sie über mich geschrieben, – ich bin ganz
roth geworden beim Lesen! Freilich bin ich
ziemlich abgestumpft geworden gegen Lob und Tadel
in Zeitungen (– es wäre auch schlimm, wenn man
mit 70 Jahren nicht so weit sein sollte –) aber
von einer hübschen jungen Dame schmeckt das
Lob noch immer am angenehmsten. Also haben
Sie vielen, vielen Dank!
Das willkürliche Streichen oder Abändern
müssen Sie sich entscheiden verbitten von
Ihrer Redaction.
Das Leipziger Zeitungsblatt können Sie behalten. Der
liebe Kerl, der Sie angreift u. mir in jeder
seiner Wiener Correspondenzen etwas „anhängt“
ist H. Theodor Helm von der „Deutschen Zeitung“.
Ich haben ihm nie etwas gethan, als einiges
Gute in seinen Anfängen, wo es ihm und
seiner Familie schlecht ging. Dafür rächt
er sich nun schon seit Jahren.
„Herrn Mottl“ haben Sie richtig errathen. Er
ist aber nicht der Einzige in der Giftpassion.
Mit herzlichem Gruß und Dank
Ihr
EdH.
Viel zu gut, liebes Fraülein, und viel zu viel
haben Sie über mich geschrieben, – ich bin ganz
roth geworden beim Lesen! Freilich bin ich
ziemlich abgestumpft geworden gegen Lob und Tadel
in Zeitungen (– es wäre auch schlimm, wenn man
mit 70 Jahren nicht so weit sein sollte –) aber
von einer hübschen jungen Dame schmeckt das
Lob noch immer am angenehmsten. Also haben
Sie vielen, vielen Dank!
Das willkürliche Streichen oder Abändern
müssen Sie sich entscheiden verbitten von
Ihrer Redaction.
Das Leipziger Zeitungsblatt können Sie behalten. Der
liebe Kerl, der Sie angreift u. mir in jeder
seiner Wiener Correspondenzen etwas „anhängt“
ist H. Theodor Helm von der „Deutschen Zeitung“.
Ich haben ihm nie etwas gethan, als einiges
Gute in seinen Anfängen, wo es ihm und
seiner Familie schlecht ging. Dafür rächt
er sich nun schon seit Jahren.
„Herrn Mottl“ haben Sie richtig errathen. Er
ist aber nicht der Einzige in der Giftpassion.
Mit herzlichem Gruß und Dank
Ihr
EdH.