Hauschner, Auguste: Brief an Ottilie Franzos. Berlin, 2.1.1916
citiert wird. Hoffentlich geht es nicht aus dem Brief verloren.
Ich wollte Ihnen das schon immer schreiben. Mehr jetzt, denn
je, wird diese Ehrung Ihres Mannes Sie freuen. Die Gegenwart ist
doch für Menschen unserer Gesinnung (ich denke, Sie teilen
die meine) versunken, wir leben in der Vergangenheit. Mit
der Seele. Der Leib freilich steckt mitten in der Gegenwart,
in der er sich, wenigstens der meine, unablässig betätigt.
Es ist die einzige Art, scheint mir, die Zeit zu ertragen.
Ich kümmere mich um viele Menschen und bin glücklich,
so lange meine Gesundheit mir das erlaubt. Da Sie wohl
mit Berlin in reger Correspondenz stehen, brauche ich