Hegenbart, Fritz: Brief an Arthur Roessler. München, 4.3.1919
München, 4. März 19.
Mein lieber Freund,
Mit Ihrer Anfrage haben Sie mich
in arge Verlegenheit gebracht, denn ehrlich
gesagt die guten Zeichnungen sind schon
im Besitz anderer und was noch da ist, ist
höchstens noch für mich interessant und
deßhalb unverkäuflich und alte Sachen
verkaufe ich nicht gerne und würden Ihnen
so viel ich vermute auch nichts nützen.
Ich bedaure es selbst sehr daß ich nicht
mehr zeichne aber gegen mich selbst komme
ich nicht auf da kann ich nur hoffen daß
ich am Ende nochmal das Zeichnen an=
fange, denn ich habe für diese Kunst ganz
bestimmte Abonnenten die ich aber auch sehr
bedauere, wie mich.
Ich folge nur dunklen Instinkten gegen
die mein Verstand ohnmächtig ist und
so bleibt uns beiden nichts übrig als
weiter zu hoffen.
Es geht mir so wie der Revolution
auch sie wird getrieben von etwas über
das sie selbst nicht Herr ist d. h. wir
nicht mit unserem Verstand Herrn sind.
Sie wird endigen nicht wie wir wollen
oder denken,