Hegenbart, Fritz: Brief an Arthur Roessler. München, 8.3.1924
München, 8. März
24.
Lieber Freund Rössler,
Gestern habe ich Ihren lieben
Brief erhalten der mich sehr
erfreute, bedauere aber daß
die Erkältung Sie mal wieder
ans Bett fesselte. Mit ein Grund
warum ich nach Salzburg ausriß
war auch ein hartnäckiger Katarh
der durch die Luftveränderung und
dem Aufenthält in höheren Regionen
den mir der Arzt verordnete auch
endlich wich. Eine Großstadt ist
gerade jetzt kein angenehmer
Aufenthalt, ich werde auch deshalb
die Kur bald wiederholen.
Nun aber zu unseren Angelegen=
heiten. Daß Herr Brüll einige
Einzelblätter haben möchte, ist mir
sehr gelegen denn[e] ich hatte die
Absicht einige größere Litografien
zu machen; diese Technik ist wie
Sie sich denken können meiner
Zeichenkunst am nächsten und
ich kann da in Formen und
leidenschaftlicher Bewegung mich
ausgeben.
Für kleine Formate würde ich Ra=
dierung vorziehen wo die raffinirte
Spitze der Nadel und auch die
Arbeit der Säure mich wieder
locken.