Wien, den 25. März 1915.
Hochverehrter Herr Doktor!
Gleichzeitig sende ich an Herrn Dr. Sieghart
den Bestätigung brief. Ich danke Ihnen
noch ganz besonders für Ihr überaus
gütiges Eintreten für mich. Nach dem
Kriege wird mir hoffentlich eine Stellung
in Berlin vermittelt werden - eine be-
freundete Dame, Frau Stona, will sich
dafür einsetzen -, so dass ich dann des
nutzlosen Eigenschaffens für ein Volk, das
einen Kleist verhungern ließ, überhoben
bin. Ich hätte klüger getan, als Dr. Herzl
mein Förderer war, ihn zu bitten, mir eine
solche Sinekure zu verschaffen. Die hunrige
Seite des Lebens eines "freien" Schriftstellers
wäre mir erspart geblieben.
In Hochschätzung und Verehrung
Ihr ergebener
Otto Hauser.
Wien XIX
Fürfanggasse 1.